Nutzungspflege
Nach dem Rückzug der Landwirtschaft wären Wiesen akut von Verbuschung und Wiederbewaldung bedroht, und der hochgeschätzte Wechsel von offenen Bereichen und Waldflächen ginge verloren. Durch Nutzung der Weiden und Wiesen werden die durch die historische Nutzung entstandenen artenreichen Grünlandgesellschaften erhalten.
Bei der Beweidung erfolgt die Weideführung in einer Mischform aus Umtriebsweide und Portionsweide, je nach dem vorhandenen Aufwuchs und der für die Zusammensetzung der Flora gewünschten Entwicklung. Flächen mit Vorkommen einzelner, seltener Arten werden gezielt ausgespart, um Blüte und Aussaat und damit die Ausbreitung zu ermöglichen, während Flächen mit Vorkommen von Neophyten und Adventivpflanzen gezielt in der Weideführung zeitlich so eingeplant werden, dass hier die weitere Ausbreitung verhindert wird.
Bei den meisten unserer Flächen bedingt bereits die Topographie den Verzicht auf den Einsatz von Wirtschafts- oder mineralischem Dünger, weil die Hänge schlicht mit Maschinen kaum befahrbar sind.
Diese Geländeform führt bei Nichtbeweidung zu erheblichen Aufwendungen für die Mahd und Abfuhr des Schnittguts, da die Flächen mit Aufsitz-Böschungsmäher, teilweise mit ferngesteuerten Mähern geschnitten werden müssen und der Einsatz des Ladewagens nur eingeschränkt möglich ist.
Umtriebsweide: Die Schafe beweiden nacheinander durch Zäune unterteilte Flächen. Die Größe der Koppeln errechnet sich nach der angestrebten Beweidungszeit je Fläche und der Zeit bis zum Erreichen der Beweidungsreife der nächsten Koppel. Am Ende der Weideperiode können dann mehrere Flächen zusammengefasst werden. Nach oben.
Portionsweide: Den Schafen wird Futter für den Tages- oder Mehrtagesbedarf zugeteilt. Da die Zuteilungsfläche im Verhältnis zur Anzahl der Schafe klein ist, hat dieses System die höchsten Besatzdichten. Die Zuteilung der Flächen erfolgt über einen wandernden Elektrozaun. Die Portionsweide liefert die höchsten Flächenerträge, da die Schafe gezwungen werden, fast den gesamten Aufwuchs zu fressen und der Weiderest klein gehalten werden kann. Nach oben.
Neophyt: Pflanze, die sich in historischer Zeit in bestimmten, ihr ursprünglich fremden Gebieten eingebürgert hat. Nach oben.
Adventivpflanze: Pflanze eines Gebiets, die dort nicht schon immer vorkam, sondern absichtlich als Zier- oder Nutzpflanze eingeführt oder unabsichtlich eingeschleppt wurde. Nach oben.