Das Bentheimer Landschaf
Eine vom Aussterben bedrohte Nutztierrasse
RASSEBESCHREIBUNG
Das Bentheimer Landschaf ist das größte deutsche Moor- und Heideschaf. Die Muttertiere wiegen bei einer Widerristhöhe von 65-70 cm etwa 60 kg, Böcke sind 5 cm größer und wiegen 80-90 kg. Die Wolle ist reinweiß, mit auffallenden dunkleren Partien um Augen und Ohren sowie an den Beinen. Die Nase ist leicht geramst, der Schwanz lang und bewollt.
HERKUNFT
Das Bentheimer Landschaf stammt von einfachen und genügsamen Heideschafen, nicht jedoch von den Schnucken, ab. Das ursprüngliche Landschaf wurde in der Grafschaft Bentheim mit niederländischen Drentheschafböcken gekreuzt, wodurch ein großrahmiges Heide- und Moorschaf entstand.
Das Bentheimer Landschaf wird seit 1934 züchterisch bearbeitet. Zu diesem Zeitpunkt wurden in der damaligen Provinz Hannover als einzigem bekannten Verbreitungsgebiet, etwa 5450 Bentheimer Landschafe in den Kreisen Lingen und Bentheim gehalten. Im Ursprungsgebiet Grafschaft Bentheim sind noch heute 20 der insgesamt rund 40 Herdbuchbetriebe aus Weser-Ems angesiedelt. Davon sind mehrere Betriebe in der Landschaftspflege tätig.
KENNZEICHEN
Es ist ein großes, hochbeiniges Schaf mit schwarzen Zeichen um die Augen und mit langen, großen Ohren mit meist dunklen Spitzen.
Der Kopf ist schmal und länglich, unbewollt und besonders bei Böcken geramst. Das Bentheimer Landschaf ist hornlos. Neben der schwarzen Zeichnung ist vor allem der lange, bewollte Schwanz, der beinahe die Erde berührt, kennzeichnend für diese Rasse.
Die schlichte Wolle des Bentheimer Landschafs ist reinweiß, hat ein Sortiment von D – DE (37 – 38 my). Mähnenbildung ist möglich.
EIGENSCHAFTEN / LEISTUNGEN
Das Bentheimer Landschaf zeichnet sich durch beste Muttereigenschaften und Säugeleistung aus, das Ablammergebnis liegt bei 130-150%. Hervorragende Fleischqualität. Die Jahreswollmenge beträgt bei Böcken 4-5 kg.
Gute Marschfähigkeit durch harte, moderhinkefeste Klauen; daher beste Eignung zur Haltung in Moor- und Heidegebieten.
GEFÄHRDUNGSGRAD
Kategorie II (stark gefährdet) laut der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen.